Ohne Titel (Ziegelwandrelief)
Universitätsbibliothek Bochum
Künstler*in | Henryk Dywan |
Entstehungszeit | 1973 |
Material | Ziegelwandrelief |
Maße | 4 x 22,5 Meter |
Adresse | Universitätsstraße 150 44801 Bochum |
Bauzeit | 1970–1974 |
Architekt*innen | Bruno Lambart |
Bauherr | Staatshochbauamt für die Universität Bochum |
Standort | Außenwand Nordseite Route in Google Maps |
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Das Ziegelrelief, an der Nordseite der Universitätsbibliothek, wurde 1973 von Henryk Dywan entworfen und zusammen mit einigen weiteren Werken an der Ruhr-Universität in Bochum umgesetzt.
Die Arbeiten gehörten zu einer Reihe von Kunstwerken am Bau, welche in den 1970ern von der „Gutachterkommission für die künstlerische Ausgestaltung der Ruhr-Universität“ in Auftrag gegeben wurden. Weitere seiner Werke an der RUB sind ein Betonschriftzug und ein Relief aus Sichtbeton.
Die 22,5 Meter lange und 4 Meter hohe Ziegelwand ist sowohl von innen als auch von außen sichtbar und erinnert an die norddeutsche Backsteingotik und die speziell geformten Ziegel arbeiten partiell an der Wand ein Relief heraus.
Direkt rechts daneben ist eine Reproduktion von Picassos Guernica zu sehen, welche im Jahr 1984 zu einer Friedensinitiative von Studierenden entstand.
Am 25. Januar 1959 wurde ein Beschluss vom Ministerium für Wiederaufbau festgelegt, welches Kunst am Bau fördern und schützen sollte. Aufgrund des Entscheids entstand die Gutachterkommission für die künstlerische Ausgestaltung der RUB, welche eine Auswahl von Künstler*innen mit verschiedenen Standorten und deren Ausgestaltung an der RUB beauftragte. Hierbei wurden die Aufträge zumeist direkt vergeben, um regionalen und unbekannteren Künstlern eine Plattform zu bieten.
Neben Dywan sind noch Objekte von weiteren Künstlern an der RUB vertreten. Unter anderem Josef Albers mit Ascension und Figuration, Erich Reusch mit dem Wasserrelief oder Victor Vasarely mit seiner Keramikwand.
Henryk Dywan, geboren 1933 in Konitz (Westpreußen) lebte und arbeitete bis zu seinem Tod 2022 in Solingen. Von 1951 bis 1954 machte Dywan in der Bildhauerwerkstatt von Ludwig Nolde in Osnabrück eine Ausbildung zum Holz-, Stein- und Metallbildhauer. Anschließend studierte er an den Kölner Werkschulen bei Ludwig Gies. 1960 bezog er sein Atelier im historischen Hofgebäude „Pfaffenhof“ im Solinger Ortsteil Höhscheid. Er realisierte zahlreiche Kunst-und-Bau-Projekte, darunter sowohl plastische Arbeiten als auch malerische und graphische Gestaltungen. Neben mehreren Werken an der Ruhr-Universität Bochum schuf er unter anderem Fenster für den Erweiterungsbau der Bezirksregierung in Detmold, den Brunnen vor dem Finanzamt Ibbenbüren, Türen für die Dominikanerkirche in Münster und eine kinetische Plastik an der Solinger August-Dicke-Schule.
Quellen | Heindl, Nina; Hoppe-Sailer, Richard; Mastnak-Walisko, Timmy (Hrsg.): Für den Campus konzipiert. Die Kunst am Bau der Ruhr-Universität. Bochum, 2015, S. 17–18 |