Ohne Titel (Wandgestaltung)
MA-Gebäude der Ruhr-Universität
Künstler*in | Werner Nöfer |
Entstehungszeit | 1972 |
Material | Emaille |
Maße | je 3,55 x 6,8 m |
Adresse | Universitätsstraße 150 44801 Bochum |
Bauzeit | 1966–1969 |
Architekt*innen | Hentrich+Petschnigg |
Bauherr | Staatshochbauamt für die Universität Bochum |
Standort | Cafeteria, Ebene 0 Route in Google Maps |
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Durch die wandhohe Emaillen-Gestaltung in der Cafeteria, auf Ebene 0, wird ein wahrer Perspektivwechsel erfahren. Die riesigen Bullaugen, 1972 von Werner Nöfer gestaltet, weisen als einzelne Platte jeweils eine Breite von 3,55 Metern und eine Höhe von 6,80 Metern auf.
Thematisiert wird der wissenschaftliche Blick auf die Natur, sowie der technische Eingriff des Menschen: Mit klarer Farben- und Formensprache, welche für Nöfers Werke typisch ist, werden dem Betrachter stilistisch einfachere Varianten von Landschaften gezeigt. Die, oberhalb der Horizontlinie, liegenden blauen Flächen erwecken den Anschein eines Himmels, während aus dem Hell-Dunkel Kontrast der Formen Hügel und Berge entstehen. Bereits durch die wenigen, klaren Linien entsteht eine starke räumliche Tiefe. Alles eingefasst im runden Rahmen des „Bullauges“, welcher eine optische Abgrenzung zwischen Bild und Gebäude darstellt.
Wie mit dem Blick durch ein Messinstrument gesehen, nehmen die einzelnen Darstellungen einen Bezug zueinander auf und geben Einblick in einen fiktiven Raum. Durch die niedriger werdende Abstufung der Horizontlinie verändert sich ebenfalls die Position der betrachtenden Personen zu einer höheren.
Die sechs Bullaugen gehören zu einer Reihe von Arbeiten die Nöfer, dieser Thematik nach, gestaltete. Zwischenzeitlich waren an dem Standort nur 4 der Werke zu sehen. Heute ziert, nach Erweiterung des Cafeteria Bereiches, wieder das volle Ensemble die Wand.
Werner Nöfer – 1937 in Essen geboren, lebt und arbeitet heute in Hamburg und Oberndorf.
1956-59 studierte er an der Folkwangschule in Essen, anschließend bis 1964 an der staatlichen Hochschule für bildende Künste in Hamburg und seit 1965 ist Nöfer als Maler und Grafiker tätig. Zugleich Mitbegründer der Künstlergruppe „Cruizin 4“, zusammen mit Gunter Gerlach, Herman Prigann, Dirk Zimmer und Dieter Glasmacher.
Ab 1968 entstanden die ersten Wandbilder für den öffentlichen Raum und Nöfer war Mitbegründer der CO-OP Künstlerkooperative Hamburg. Zwischen 1970/71 unterrichtete er als Gastdozent an der staatlichen Hochschule für bildende Künste in Kassel, 1977/78 erhielt er einen Lehrauftrag an der Hochschule für Künste in Bremen und 1979-2000 war Nöfer Professor an der Fachhochschule Dortmund für den Fachbereich Design.
1976 erhielt er den Preis der Internationalen Triennale für farbige Grafiken in Grenchen und seine Werke befinden sich in zahlreichen Museen im In- und Ausland.
Quellen | Heindl, Nina; Hoppe-Sailer, Richard; Mastnak-Walisko, Timmy (Hrsg.): Für den Campus konzipiert. Die Kunst am Bau der Ruhr-Universität. Bochum, 2015, S. 38–39 |