Ohne Titel (Hohlspiegelwand)
Mensagebäude der Ruhr-Universität
Künstler*in | Adolf Luther |
Entstehungszeit | 1971 |
Material | Hohlspiegel |
Maße | 4,1 x 6,8 m |
Adresse | Universitätsstraße 150 44801 Bochum |
Bauzeit | 1968–1971 |
Architekt*innen | Hentrich+Petschnigg |
Sanierung | 2003–2006 BLB NRW Dortmund |
Bauherr | Staatshochbauamt für die Universität Bochum, BLB NRW Dortmund (Sanierung) |
Standort | östlicher Seminarraum (International Lounge), Ebene 01 Route in Google Maps |
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Auf der ersten Ebene im östlichen Seminarraum des Mensa-Gebäudes spielt das Licht eine besondere Rolle. Denn eine 4,1 Meter hohe und 6,8 Meter lange Hohlspiegelwand von Adolf Luther ziert dort die heutige International Lounge, welche 1971 in Auftrag gegeben und installiert wurde.
Das Objekt besteht aus 112 einzelnen, individuell gefertigten Hohlspiegel, welche in ihrer Formsprache eine Einheit mit dem brutalistischen Bau des Gebäudes bildet und in ihren Spiegellungen das Licht brechen. In 8 Reihen montiert und durch die spezielle Form der Hohlspiegel wirkt die Installation durchscheinend und spiegelnd zugleich. Man könnte meinen zu erahnen, welcher Raum sich hinter dieser Wand befindet. Die Lounge erhält optisch mehr Größe, wirkt in seiner Form verändert und das eigene Spiegelbild erscheint, je nach Abstand zur Installation, mal aufrecht, mal um 180 Grad gedreht.
Die Brechung des Tageslichts in der Wand sorgt für eine gleichmäßige und helle Atmosphäre im Raum.
Adolf Luther, 1912 in Krefeld-Uerdingen geboren und 1990 in Krefeld gestorben.
Bereits in jungen Jahren wurde Luther von seinem Vater im Gebiet der Malerei inspiriert. 1928 bis 1934 schloss er seine Schulbildung mit mittlerer Reife ab und begann eine Ausbildung in einem Architekturbüro, welche er jedoch wegen der wirtschaftlichen Rezession abbrechen musste. Anschließend begann er erneut eine Ausbildung im Verwaltungsdienst der Stadt Essen und fertigte nebenher Zeichnungen, kleinere Aquarelle und setzte sich stark mit der klassischen Musik auseinander, was 1935 zu einem Studium der Violine und dem Klavier am Witte-Konservatorium in Essen führte, welches er wieder abbrach.
1939 wird Luther an die Westfront nach Frankreich eingezogen. Zur Kriegszeit entstanden die ersten richtigen Zeichnungen und Aquarelle.
Nach seiner Verlegung auf die Kanalinseln 1941/42 entsteht sein Wunsch Künstler zu werden und er studiert, nach seiner Abkommandierung nach Paris, in seiner Freizeit Museen und Zeichenkurse. Nach einem halben Jahr Sonderurlaub dissertiert er seinen Dienst als Soldat.
In seiner Lebzeit nahm Luther an mehreren Ausstellungen teil und entwickelte seinen Künstlerischen Stil immer weiter. Er wurde abstrakter, inspirierte sich an Picasso und 1962 entstanden die ersten Lichtobjekte.
1964 begann er mit Hohlspiegeln zu arbeiten.
Links | Adolf Luther - RUB |
Quellen | Heindl, Nina; Hoppe-Sailer, Richard; Mastnak-Walisko, Timmy (Hrsg.): Für den Campus konzipiert. Die Kunst am Bau der Ruhr-Universität. Bochum, 2015, S. 36–37 |