Dropped Cone
Neumarkt Galerie
Künstler*in | Claes Oldenburg Coosje van Bruggen |
Entstehungszeit | 2001 |
Material | Stahl, faserverstärkter Kunststoff, Balsaholz; Polyesterüberzug |
Maße | 12,1 m hoch, 5,8 m Durchmesser |
Verfahren | Direktauftrag |
Adresse | Neumarkt 2-4 50667 Köln |
Bauzeit | 1997–1998 |
Architekt*innen | Chapman Taylor |
Bauherr | Neumarkt Galerie |
Standort | auf dem Dach Route in Google Maps |
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Weithin sichtbares Markenzeichen des Kölner Neumarkts ist der Dropped Cone von Claes Oldenburg und Coosje van Bruggen. Der größte Platz der Stadt ist ein belebter Verkehrsknotenpunkt, der von Einkaufspassagen und Warenhäusern dominiert wird. Auf das Dach des 1998 eröffneten Shoppingcenters Neumarkt Galerie setzte das Pop-Art-Duo eine 12 Meter hohe umgekippte Eistüte, aus der schmelzende Eiscreme über die Gebäudeecke zu tropfen scheint. Inspiriert wurden Oldenburg und van Bruggen von den bunten Plastikeistüten vor den Eisdielen in der Umgebung. Sie spielen aber auch auf die Gestalt der Kölner Kirchen an, deren Turmspitzen das Stadtbild prägen. Inhaltlich symbolisiert das gigantische Eishörnchen als „Füllhorn des Konsums“ auf ironische Weise den Betrieb im Einkaufscenter und zugleich die Vergänglichkeit des Konsumrauschs.
Claes Oldenburg, geboren 1929 in Stockholm, lebte und arbeitete in New York City, wo er im Juli 2022 starb. Er zählte zu den bedeutendsten Vertreter*innen der Pop Art. Aufgewachsen in New York, Oslo und Chicago, studierte er von 1946 bis 1950 Kunst und englische Literatur an der Yale University in New Haven und belegte bis 1954 einen Kurs am Art Institute in Chicago. Nach einer anfänglichen Tätigkeit als Journalist und Grafiker, veröffentlichte er 1953 seine ersten satirischen Zeichnungen. Nach seinem Umzug nach New York 1956 lernte er Happening-Künstler wie Jim Dine und George Segal kennen und begann Collagen und Assemblagen, später auch Plastiken anzufertigen. Ab 1965 konzentrierte sich Claes Oldenburg auf großdimensionierte Objekte für den öffentlichen Raum.
Coosje van Bruggen, geboren 1942 in Groningen, starb 2009 in Los Angeles. Sie studierte Kunstgeschichte an der Reichsuniversität Groningen und war anschließend am Stedelijk Museum in Amsterdam und an der Akademie für Kunst und Industrie in Enschede tätig. Seit Beginn der 1980er-Jahre wirkte van Bruggen als freie Kuratorin und Kunstkritikerin.
Coosje von Bruggen und Claes Oldenburg arbeiteten ab 1976 zusammen, 1977 heiratete das Paar. Gemeinsam schufen sie zahlreiche „Large Scale Projects“, für die sie banale Alltagsgegenstände um ein Vielfaches vergrößert nachbildeten und verfremdeten. Darunter ist neben dem „Dropped Cone“ in Köln beispielweise die Skulptur „Inverted Collar and Tie“ vor dem Hochhaus der Deutschen Zentral-Genossenschaftsbank in Frankfurt am Main, die mit der zehn Meter hohen Krawatte das typische Outfit der Bankangestellten karikiert.