Change
Finanzamt Herne
Künstler*in | Sebastian Freytag |
Entstehungszeit | 2011 |
Material | Acrylfarbe |
Technik | Malerei |
Maße | 6 x 25 m |
Verfahren | jurierter, beschränkter Wettbewerb unter fünf eingeladenen Künstler*innen |
Adresse | Markgrafenstraße 12 44623 Herne |
Bauzeit | 2010–2011 |
Architekt*innen | BLB NRW Dortmund, WP Winkler und Partner |
Bauherr | BLB NRW Dortmund |
Standort | Foyer Route in Google Maps |
Zugänglichkeit | Das Werk ist vom öffentlichen Außenraum einsehbar und während der Gebäudeöffnungszeiten zugänglich. Kontakt und Informationen |
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Nachdem die Finanzämter Herne-West und Herne-Ost bereits 2008 zusammengelegt wurden, arbeiten die 150 Mitarbeiter des „Fusionsfinanzamtes“ seit 2011 auch räumlich unter einem Dach. Auf 5.900 Quadratmetern bietet der funktionale Neubau Büros, Besprechungszimmer und Schulungsräume. Das fünfgeschossige Gebäude setzt L-förmig die vorhandene Blockrandbebauung an der Kreuzung Markgrafenstraße/Bebelstraße fort und orientiert sich auch an deren Fassadengliederung. Über einer dunkel verklinkerten Sockelzone betonen Fensterbänder in der weißen Putzfassade die Horizontale. An der Ecke springt die Fassade zurück und öffnet sich mit einer großen Glasfront zur Stadt. Der Blick fällt in die zweigeschossige Eingangshalle, in der sich ein Wartebereich für Besucher und ein Informationstresen befinden. Darüber ragt die offene Galerie in den Raum, von der aus die Büros im Obergeschoss erschlossen werden.
Die Stirn- und die Rückwand der Foyers gestaltete der Künstler Sebastian Freytag. Seine Arbeit „Change“ erstreckt sich über 6 mal 25 Meter. Grundmotiv des grafischen Musters ist der Buchstabe „H“ für Herne, der sich in versetzter Anordnung wiederholt und so ein flächendeckendes Ornament bildet. Die Verschränkung symbolisiert den Zusammenschluss der beiden Ämter; der Titel „Change“ weist auf die damit verbundenen Veränderungen für Mitarbeiter und Kunden hin. Zugleich spielt Freytag mit der doppelten Bedeutung des englischen Wortes „Change“, das nicht nur für Wandel, sondern auch für Wechselgeld steht. Die Ornamentbänder sind alternierend in Gold, Silber und Kupfer – den Farben von Münzen – gestaltet. Die metallisch glänzenden Oberflächen schimmern je nach Lichteinfall auf unterschiedliche Weise und brechen die starre Geometrie des typografischen Musters auf. Außerdem setzen sie einen lebhaften Kontrast zum Weiß und Anthrazit der baulichen Elemente. Die ausdrucksstarke Wandgestaltung ist durch die Glasfassade bereits vom Außenraum wahrnehmbar und unterstützt damit die einladende Geste der Architektur.
Sebastian Freytag, geboren 1978 in Hannover, lebt und arbeitet in Köln. Er studierte von 1998 bis 2005 Malerei an der Kunstakademie Düsseldorf sowie Kunstgeschichte und Philosophie an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. 2010 war er Stipendiat des Landes Nordrhein-Westfalen auf Schloss Ringenberg. Gemeinsam mit Lars Breuer und Guido Münch gründete er 2008 das Künstlerkollektiv Konsortium. Sebastian Freytag beschäftigt sich vor allem mit temporären und permanenten Wandarbeiten im öffentlichen Raum. Kunst- und Bau-Projekte realisierte er unter anderem im Städtischen Krankenhaus (Södersjukhuset) in Stockholm und der Lüttich-Kaserne in Köln (mit Konsortium).