Außenthermometer
Altes Abgeordnetenhochhaus
Künstler*in | Michael Sailstorfer |
Material | pulverbeschichtetes Aluminiumblech |
Maße | Ø 340 cm, Tiefe 40 cm |
Verfahren | jurierter Wettbewerb unter acht eingeladenen Künstler*innen |
Kosten | 80.000 € |
Adresse | Platz der Vereinten Nationen 1 53113 Bonn |
Bauzeit | 1951–1952 |
Architekt*innen | Bundesbaudirektion |
Sanierung | 2009–2013 RKW Rhode Kellermann Wawrowsky |
Bauherr | Bundesrepublik Deutschland, BBR |
Standort | Fassade des Treppenhauses Route in Google Maps |
Klicken Sie hier, um die Cookie-Einstellungen zu öffnen.
Einfach und unmittelbar Lesbar stellt das schlichte Außenthermometer eines unserer gesellschaftlichen Kernthemen des 21. Jahrhunderts dar: den Klimawandel.
Das entschied auch das Preisgericht des Bundesamts für Bauwesen und Raumordnung in Berlin, als sie 2010 Michael Sailstorfer den ersten Preis des nicht-offenen Wettbewerbs für das alte Abgeordnetenhochhaus, Standort „Treppenhaus“, verliehen.
Das Gebäude wurde 2012 als Sekretariat des Rahmenübereinkommens der Vereinten Nationen zu Klimaänderungen (UNFCCC) übergeben und sollte aufgrund der Sanierung an drei Standorten mit künstlerischen Inszenierungen ausgestattet werden. Kriterien waren eine Betonung der Vertikalität und eine Repräsentation der Vereinten Nationen. Ein Bezug zur nachhaltigen Entwicklung weltweit, dem Aufgabenbereich der UN Bonn wurde gewünscht.
Das Thermometer selbst hängt zwischen den fünften und sechsten Stockwerken und nimmt einen Durchmesser von 3,49 Metern und eine Tiefe von 40 cm ein. Die Installation besteht aus pulverbeschichteten Aluminiumblechen mit einem roten Zeiger und leuchtet im Dunkeln.
Durch Form und Größe wirkt Sailstorfers Thermometer fast wie ein Logo, welches nach außen hin das UN-Klimasekretariat vertritt und dabei aber nicht direkt als Kunst wahrnehmbar ist.
Vielmehr soll es eher als Mahnmal gelten und zugleich ein Statement setzen: Wir können nicht mehr zurück und jeder Grad mehr ist zu viel. Das Klimasekretariat behält die Klimaentwicklung nicht nur im Auge, sondern steht selbst als Schuldner zur Wahrung des Klimas ein.
Michael Sailstorfer, Bildhauer und Installations-/ Objektkünstler. 1979 in Velden (Vils) geboren, lebt und arbeitet heute in Berlin.
1999 bis 2005 studiert Sailstorfer an der Münchener Akademie der Bildenden Künste unter Olaf Metzel. 2003/2004 absolvierte er seinen Master of Fine Arts am Londoner Goldsmiths College.
Bekannt ist er für seine aufwendig, über lange Zeit geplanten Arbeiten, welche oftmals unter Einbezug von Licht und Bewegungen entstehen. Sailstorfer erhielt im Verlauf seiner Karriere bereits zahlreiche Auszeichnungen. Unter anderem 2002 den Preis der Darmstädter Sezession im Bereich Skulptur und 2012 den Vattenfall Contemporary.
Seine Arbeiten sind in zahlreichen Sammlungen zu finden und bespielen internationale Einzel- sowie Galerieausstellungen. Zum Beispiel 2011 in der Kunsthalle Nürnberg oder 2014 das Contemporary Arts Center in Cincinnati, Ohio.
Links | Wettbewerbsentscheid BBR Museum der 1000 Orte |
Quellen | Martin Seidel (Autor), BMVBS (Hrsg.): Dokumentation von 50 Kunst-am-Bau-Werken, BMVBS-Online-Publikation 05/2013 Kunst am Bau. Projekte des Bundes 2006-2013, hrsg. v. Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB), Berlin 2014 |